Erweiterte Raupen­steuerung

HCe-CCP (Crawler Control Professional)
Standardsteuerung HCB / HCE

Die professionelle Raupensteuerung CCP ist entwickelt für Kettenfahrzeuge, von denen ein höherer Komfort erwartet wird. Dazu gehören Pistenbullys oder teilautonome Grabenfräsen, die GNSS-gestützt ihre Aufgaben erfüllen. Der Fahrer soll von der Bedienung der Fahrfunktionen entlastet werden, damit er sich auf die eigentliche Arbeit konzentrieren kann. Die CCP verfügt über alle Funktionen der Basis-Raupensteuerung und außerdem über zahlreiche Regler, die je nach Bedarf aktiviert werden können.

Die Standard Hardwareplattform für die CCP ist der Controller HCE. Soll die CCP in eine Maschinensteuerung eingebunden werden, kann sie leicht auf eine andere Völkel Hardwareplattform portiert werden.  

Die Komfortfunktionen im Detail

Bedienung per XY-Signal

Die CCP kann bedient werden wie ein radgetriebenes Fahrzeug: mit einem Fahrpedal und einem Lenkgeber oder mit einem XY-Joystick. Der Nutzen daraus ist, dass sie auch die Richtungsvorgaben eines GNSSEmpfängers verarbeiten kann. So kann die Fahrsteuerung mit einem einfachen GNSS-Empfänger teilautonom und unabhängig von Störgrößen eine Gerade oder einen Teilkreis fahren.

Geschwindigkeits- und Gleichlaufregelung

Bei der Aktivierung der Geschwindigkeitsregelung mittels Taster wird die aktuelle Fahrgeschwindigkeit gespeichert. Sie dient als Sollwert für den Regler, der auf den Dieselmotor, die Verstellpumpe und den Verstellmotor wirkt. So wird die Geschwindigkeit beider Ketten im geschlossenen Kreis geregelt und innerhalb der physikalischen Grenzen unabhängig vom Geländeprofil konstant gehalten. Der Regler sorgt so für einen Geradeauslauf der Maschine. Wird der Fahrhebel bei aktivem Geschwindigkeitsregler betätigt, hat dessen Wert Priorität gegenüber dem Sollwert des Geschwindigkeitsreglers, sofern der Sollwert des Gebers größer ist. Wird der Geber entlastet fällt der Sollwert für den Fahrantrieb auf den gespeicherten Wert zurück. Durch erneutes Tasten oder durch Betätigen der Bremse wird der Regler deaktiviert.

Konstantdruckregler

Hohe Geschwindigkeiten werden bei einem hydrostatischen Fahrantrieb durch Reduzierung des Hydraulikmotor-Schluckvolumens erreicht. Diese Maßnahme hat zur Folge, dass der Öldruck, der zur Beschleunigung des Fahrzeugs erforderlich ist steigt. Fährt die Maschine hangaufwärts, kann es in Abhängigkeit zur Fahrgeschwindigkeit passieren, dass der Druck einen erlaubten Wert übersteigt und die Zugkraft abreist. Der Konstantdruckregler erhöht das Moment des Hydromotors durch Vergrößerung des Schluckvolumens. Als Folge daraus wird der Druck nicht weiter aufgebaut, die Maschine wird langsamer aber die Zugkraft bleibt erhalten.

Bremsdruckregler

Der Bremsdruckregler sorgt für eine kontinuierliche Verzögerung während des gesamten Bremsvorgangs. Der Bremsvorgang wird über Drucksensoren erfasst, in Abhängigkeit zum Bremsdruck und zum Schluckvolumen des Hydromotors werden die Verstellzeiten der Hydropumpe und des Hydromotors modifiziert. Um ein sanftes Anhalten zu erzeugen, kann im unteren Geschwindigkeitsbereich die Verzögerung verlängert werden. Der Bremsdruckregler kann auch dazu beitragen, unerwünschte Stöße und Geräusche bei Verzögern zu vermeiden.

Dieselüberdrehzahlschutz

Der Überdrehzahlregler schützt Dieselmotor vor zu hoher Drehzahl bei hydrostatischer Verzögerung (Schubbetrieb). Steigt die Dieseldrehzahl bis in den eingestellten Drehzahl-Grenzbereich, wird die Bremsleistung über die Verstellung des Hydrostaten reduziert. Der Überdrehzahlregler hat ähnliche Eigenschaften, wie der Bremsdruckregler: Sind keine Drucksensoren vorhanden, kann mit diesem Regler eine ähnlich kontinuierliche Verzögerung erzeugt werden. Sie ist dann allerdings abhängig vom Stützmoment des Dieselmotors.

ECO-Betrieb

Moderne Dieselmotoren erfordern einen Betrieb mit einer hohen Auslastung im Arbeitspunkt, damit die Abgasnachbehandlung effizient funktioniert. Die DCX ermöglicht daher ein Anfahren mit abgesenkter Dieseldrehzahl und ein Fahren der Maschine an der Lastkante des Dieselmotors. Wird die Fahrpumpe hinsichtlich der erforderlichen Fahrleistung überdimensioniert, kann der Antriebstrang im Arbeitspunkt des besten Wirkungsgrades betrieben werden – die Maschine erreicht ihre Endgeschwindigkeit ebenfalls mit abgesenkter Dieseldrehzahl. Die maximale Leistung wird nur abgerufen, wenn die Umgebungsbedingungen dies erfordern.

Erweiterter ECO-Betrieb

Die Fahrsteuerung DCT bietet die Möglichkeit, mit der Steuerung der Arbeitshydraulik zu interagieren. So kann  der Dieselmotor bedarfsgerecht angesteuert und auch unter der Berücksichtigung der Arbeitshydraulik an der Lastkante betrieben werden. Die Priorisierung der Komponenten in den unterschiedlichen Betriebsarten regelt die DCT.

AdBlue- und Rußpartikel-Management

Wird der Dieselmotor im optimalen Arbeitspunkt betrieben, ist der Verbrauch an AdBlue geringer und der Rußpartikelfilter verschmutzt langsamer. Ist es aufgrund äußerer Umstände nicht möglich, die Maschine derart zu betreiben, sind Maßnahmen seitens der Maschinensteuerung gefordert. Zusammen mit einem Völkel-Display wird das erweiterte Dieselmanagement moderner Motoren unterstützt. In Abhängigkeit zum AdBlue Tankfüllstand und zum Zustand des Rußpartikelfilters werden zum Beispiel die Motorleistung begrenzt oder eine Regeneration durchgeführt.

E1 Typengenehmigung

Um die Maschine im europäischen Straßenverkehr zulassen zu können, verfügt die Hardwareplattform der Steuerung DCE über eine E1 Typengenehmigung.

Erweiterte Ein- und Ausgänge

Per CAN Schnittstelle können erweiterte Ein- und Ausgänge eingelesen werden.

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